Cross-Golfer erobern das Schülerfreizeitzentrum

Wem Golf zu elitär und Minigolf zu kompliziert ist, der findet vielleicht beim Cross-Golf seinen Spaß. Diese relativ neue Variante des klassischen Golf wird nicht auf Golfplätzen, sondern auf Grünflächen, in Industriebrachen oder im offenen Gelände gespielt. Als Ziele dienen natürliche oder künstliche Objekte wie Mülleimer, Baumstämme oder kleine Mulden. Starre Regeln gibt es nicht, die Teilnehmer legen ihre Zielobjekte selber fest.

Der Forster Nix e.V. bot nun im Rahmen seiner Ferienbetreuung Jugendlichen die Möglichkeit, sich im Cross-Golf zu versuchen. „Es ist eine gute Möglichkeit, kostengünstig und mit Abstand zum Mitspieler sportliche Aktivitäten zu betreiben“, sagt Daniel Nothnick vom Verein. Es gehe aber vielmehr um den Spaß und nicht so sehr um den Wettkampfcharakter. Die ursprünglich vorgesehene Fläche in der Alsenstraße erwies sich als nicht golf-tauglich, deshalb zogen die Organisatoren um ins Schülerfreizeitzentrum Keunescher Kirchweg. Hier hatte der Hausmeister den Rasen im Innenhof schön kurz gemäht. Sozialarbeiter Jan Krupski befestigte auf dem Gelände mit Zeltheringen zehn rote Wassereimer an verschiedenen Stellen – mal mitten auf der Wiese, mal in der Nähe von Sträuchern. Gemeinsam mit den Jugendlichen versuchten anschließend Mitarbeiter des SFZ und Elternteile mit möglichst wenig Schlägen die Eimer nach einer von Jan Krupski vorgegebenen Route zu treffen. Statt mit kleinen Golfbällen wurde mit farbigen Tennisbällen gespielt.

Es dauerte nicht lange, bis die Cross-Golfer den richtigen Schwung heraus hatten. Trotzdem verfehlte das eine oder andere Mal der Ball sein Ziel und landete – sehr zur Freude der Mitspieler und mit witzigen Sprüchen unterlegt – hin und wieder im dichten Gestrüpp oder außerhalb des Geländes. Wie es sich für richtige Golfer gehört, wurde nun bei allen Betroffenen der Ehrgeiz entwickelt, aus dieser verfahrenen Situation den Ball wieder ins Spiel zu bringen. Zur Not muß auch mal eine Heckenschere herhalten, um den Abschlagsort halbwegs freizulegen.

Nach gut 90 Minuten waren alle 10 „Löcher“ gespielt. Zwischen 46 und 86 Schläge verzeichnete Schriftführer Daniel Nothnick für die einzelnen Spieler. „Es war ein Testballon für zukünftige Ideen.“, resümiert er hinterher. „Man könnte den Parcours beibehalten, dann könnte man wie beim richtigen Golf ein Par für jede Spielbahn ermitteln. Oder man organisiert einen echten Wettkampf.“ Ideen hat er viele, auch ein Cross-Golf im Winter bei Schnee gehört zu den Überlegungen.

Für Josi, die jüngste Teilnehmerin, verlief das Spiel nach gutem Start nicht mehr so gut. Zwar hatte sie noch am Vormittag mit ein paar anderen auf den Neißewiesen geübt, doch am Nachmittag vergab sie viele leichte Bälle und verspielte ein besseres Ergebnis. Doch auch sie konnte hinterher dem Spiel neben dem Spaßfaktor für alle Beteiligte etwas abgewinnen: „Man ist die ganze Zeit an der frischen Luft und bewegt sich.“

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